oder kann das Wasser des Lebens das Universum retten? – english version
Teil I – Die Ankunft
Eigentlich beginnen Sience Fiction Geschichten immer mit „es war einmal in einer weit, weit, weit entfernten Galaxis – lang, lang, lang vor unserer Zeit…“. Aber dieses Mal sollte es nicht so sein. Was sich da abspielte, fand genau hier in unserer Galaxis, teilweise sogar in unserem Sonnensystem – lang, lang, lang nach unserer Zeit – statt.
Ein unvoreingenommener Beobachter hätte genau dasselbe wie ein voreingenommener gesehen, wenn er in genau diesem Moment, den Weltraum im Sonnensystem observiert hätte – nämlich absolut nichts Neues. Es tat sich wirklich überhaupt nichts im Sonnensystem. Und wenn, wäre es der Menschheit auch völlig egal gewesen. Sie war viel zu sehr mit sich selbst als die Krone der Schöpfung beschäftigt. Ihre Probleme waren die wichtigsten und was sollte da draußen schon groß passieren.
Auf der Erde oder was davon übrig war, gab es die wirklichen Probleme des Lebens – obwohl es Leben nur noch in einigen wenigen Bunkern gab. Die Sonne war zu einem roten Riesen geworden, hatte Merkur und Venus verschluckt und auf der Erde die Ozeane verdampft. Um das was es an Wasser – noch irgendwo unterirdisch – gab waren natürlich Kämpfe entbrannt, die den traurigen Rest auch noch zerstört hatten. Die Erde war zu einem Wüstenplaneten verkommen.
Um dann doch nochmal auf die wirklichen Probleme zurückzukommen – der letzte Rest der Menschheit diskutierte gerade darüber, ob ein Baum wirklich existiert, wenn ihn niemand sehen kann – oder erst existent wird, wenn ihn jemand sehen kann – und wenn ihn dann niemand mehr sehen kann, ob er dann wieder verschwindet. Es wusste zwar niemand in dieser Zeit was ein Baum war oder wie er aussehen sollte, aber es kam auch niemand auf die Lösung und so wurde heiß diskutiert. (Lösungsvorschlag der Redaktion: Es war völlig egal, da es sowieso keine Bäume mehr gab!)
Und dann geschah es doch. Wo vorher nur Schwärze und ein wenig blinkende Sterne gewesen waren, durchzuckten plötzlich Blitze in vielen Farben das All. Rot, wechselte Gelb ab, Blau krümmte und wand sich durch den Raum, bis dieser dann völlig aufriss und sich ein Wurmloch bildete.
Und oh Wunder aus diesem Wurmloch trat ein Raumschiff hervor, das in unserer Geschichte noch eine tragende Rolle spielen sollte. Vielleicht nicht das Raumschiff selbst, sondern die Wesen an Bord.
Das Schiff durchmaß das System mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit und schwenkte sofort auf eine Umlaufbahn um die Erde ein. Natürlich bemerkte es auf der Erde niemand – wie auch. Aber wir wollen mehr wissen. Schleichen wir uns also an Bord – bitte leise…
Oh nö“, schimpfte der zweite Offizier, „wegen so einem Drecksplaneten sind wir hier? Das soll der blaue Planet sein?“
„Taufen wir ihn doch einfach um auf – der vormals blaue Planet“, feixte der Dritte.
„Könnt ihr denn niemals ernst sein – wie sollen wir denn auf diesem Planeten die Lösung für unser Problem finden? Da ist doch nichts mehr – von wegen – Wasser des Lebens – „ kam es vom Kapitän.
„Ach Würmi – vergiss nicht das Wurmloch abzuschalten!“, schaltete sich der einzige Mensch an Bord in das Gespräch ein.
„Wurmloch ein, Wurmloch aus, immer dasselbe“, maulte ihm Würmi ins Ohr. Das konnte sie ganz leicht, sie saß nämlich direkt auf seiner Schulter. Von da hatte sie den besten Ausblick im Kontrollraum.
Man muss wissen: Würmi war eine sogenannte Wurmlochschnecke. Sie gehörte einer Spezies von Schnecken an, die statt eines Hauses, ein kleines Wurmloch bei sich trugen. Früher hatten sie auch, wie manch andere Schnecken, ein Haus mit sich herumgeschleppt. Aber mit fortschreitender technischer Entwicklung, war es ihnen gelungen, das Haus durch ein kleines Wurmloch zu ersetzen. Mit dem konnten sie blitzartig nach Hause oder an andere Orte des Universums reisen. Sie nahmen dabei sogar ganze Raumschiffe mit. Man munkelte, dass diese Entwicklung noch nicht ihr Ende erreicht habe, denn die Schnecken waren höchst intelligent. Wen wunderts da, dass Würmi auch der Kapitän oder die Kapitänin oder etwas ganz anderes des Schiffes war. (Anmerkung der Redaktion: ja das ist alles ziemlich kompliziert, aber wir befinden uns immerhin in der Zukunft).
Da ständig von einem Problem die Rede ist, wollen wir die Erklärung hier kurz einschieben:
Als die Menschheit bemerkte, dass ihre letzten Tage auf der Erde gekommen waren, setzten sie große Energie in den Raumschiffbau und die meisten verließen die Welt. Nur die, die nicht an den Weltuntergang glaubten, blieben zurück. Als die Menschen im Weltraum ankamen, fanden sie auf vielen Planeten Besetztschilder vor und so mussten sie immer weiter hinausziehen, bis sie sich endlich auf mehrere Planeten verteilen mussten. Und siehe da der Überlebenskampf ließ alle kleinlichen Streitereien von der Erde vergessen und sie wurden zu einem wichtigen und auch gern gesehenen Faktor in der Galaxie.
Viele Spezies nahmen sie sich überraschend zum Vorbild – sie sagten sich: „Wenn es sogar die Menschen schaffen miteinander zu leben, ohne sich die Köpfe einzuschlagen, dann können wir das schon lange“! So entstand über die Jahrtausende hinweg eine richtige Gemeinschaft der Völker. Da verwundert es auch nicht mehr, dass das Raumschiff mit so unterschiedlichen Wesen besetzt war.
Und dann geschah es – die Menschen kamen eines Tages in Kontakt mit einer neuen Rasse, die von Fledermäusen abstammte und fingen sich einen Virus ein – höchst ansteckend. Dieser machte die Menschen schwermütig, so schwermütig, dass sie nicht mehr am Leben teilnehmen wollten, auch nicht am galaktischen. Die besten Wissenschaftler der Galaxie suchten verzweifelt, fanden aber kein Heilmittel. Ein verschrobener Historiker grub einen alten Text von der Erde aus. Nach diesem hatte es dort ein Heilmittel für alle Krankheiten gegeben. Sogar Vampire sollten wieder im Tageslicht gewandelt sein und auf Blut verzichtet haben. Trotz aller Skepsis wurde eine Expedition ausgerüstet, die auf der alten Heimatwelt der Menschen nach dem „Wasser des Lebens“ suchen sollte.
Aber nun genug der Abschweifungen.
„Lass uns einfach die alten Karten herauskramen und den Ort suchen wo Irland sein müsste“, schlug Leighis der Mensch vor. Da keinem Wesen etwas besseres einfiel, ging man sofort an die Ausführung.
Das Raumschiff senkte sich langsam und lautlos auf die Erde nieder. Wider Erwarten wirbelte es keinerlei Staub auf, die Antigravitationsmaschinen brachten die Luft nicht in Wallung.
Schließlich schwebten sie über dem Teil der Welt, der einmal Irland gewesen sein musste, jetzt aber nur noch aus flachen Sandhügeln bestand.
„Alles umsonst – hier ist nichts mehr, hier müsste Tullamore gewesen sein“, seufzte Leighis*, „das ist das endgültige Aus für die Menschheit“.
„Ach – is der Berg auch noch so steil, a bisserl was geht allerweil“*, versuchte Würmi ihn zu trösten, „vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung“?!
„Wo soll die denn herkommen – da müssten schon alle guten Geister zusammenkommen“
„Wer hat uns gerufen“ tönte es aus den Lautsprechern des Schiffes.
„Wer seid ihr oder noch besser wo seid ihr“ rief Würmi zurück.
„Na hier unten sind wir, macht eure Augen doch auf! Jahrhunderte sind vergangen, aber sie sind immer noch unfähig uns zu sehen“ schimpfte es wieder aus den Lautsprechern.
Da ist doch nichts nur Sand und wieder Sand“. Würmi zoomte das Bild immer weiter heran, doch auf dem Bildschirm war wirklich nur Sand zu sehen.
„Na, euch muss man wirklich Sand in die Augen streuen, damit ihr vor lauter Sand was seht!“ Und es war allen Raumfahrern so, als ob plötzlich ein heißer Wind durch die Kommandozentrale wehen würde und ihnen begannen die Augen zu tränen oder eben das Äquivalent dazu bei anderen Spezies.
Es dauerte ziemlich lange bis sie alle die Tränen fortgeblinzelt hatten (Anmerkung der Redaktion: Oh Mann/Frau/* Gendern war ja schon schwierig, aber jetzt so Multi-Intergalaktisch – eine Katastrophe).
Aber als dann auch der Letzte wieder gut sehen konnte, bot sich ein völlig anderes Bild auf den Monitoren.
Im Sand, der jetzt etwas verschwommen wirkte, standen oder saßen drei Kobolde. Einer winkte, einer interessierte sich nur für seinen Kessel mit Gold, der Dritte verneigte sich sogar grüßend.
Und plötzlich standen sie nicht mehr auf Sand, sondern auf Fässern und mitten im Schatten zwischen den Fässern stand eine Flasche Tullamore Dew.
OK – so weit für heute – ein wenig Spannung muss sein – Fortsetzung folgt!
PS.: In Urzeiten hat es mal eine Fernsehserie gegeben, da hat der Dings immer den Spruch „Is der Berg….“ gebracht, ist also geklaut. Und nein es war nicht der mit „Schaun mer mal, dann sehn mer schon!“
PSS.: Der verwendete Name – Leighis – bedeutet: heilend, Heiler
Kitty23
oh ja !!! und oh nö !!!
da wird man erst heiß gemacht und dann wenn es richtig spannend wird,
muß man auf die Fortsetzung warten – hoffentlich kommt sie bald!!!